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Metro soll Verantwortung für 34.000 Beschäftigte übernehmen

Im Zusammenhang mit dem Verkauf von real,- übt ver.di heftige Kritik am Metro-Konzern.
18.09.2018


"Erst haben die Beschäftigten auf Lohn verzichtet, um das Unternehmen zu retten, dann hat das Unternehmen den bis dahin gültigen Tarifvertrag geschreddert und nun soll real,- verkauft werden. Wir erwarten, dass die Metro AG wenigstens jetzt Verantwortung für die 34.000 Beschäftigten übernimmt", erklärte Stefanie Nutzenberger, ver.di Bundesvorstandsmitglied.

„Falsche Entscheidungen und Konzepte des Managements haben in der Vergangenheit die Werthaltigkeit des Unternehmens massiv gefährdet. Unser Interesse ist es, dass Real als Ganzes an ein seriöses Unternehmen verkauft wird, das verantwortungsvoll mit der Belegschaft umgeht“, so die Gewerkschafterin. "Man muss kein Prophet sein um festzustellen, dass der Verkauf von real,- im Metro-Konzern anscheinend schon lange eine Rolle spielt. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die kompromisslose Alles-oder-Nichts-Strategie der Konzernleitung bei den vergangenen Tarifverhandlungen. Die Kündigung des Sanierungstarifvertrages und damit der Beschäftigungs- und Standortsicherung stellt sich uns heute als Vorbereitung für den Verkauf des Unternehmens dar", so Nutzenberger. Verhandlungen mit ver.di lehnte das Unternehmen ab.

Es reiche nicht, "die Braut auf Kosten der Beschäftigten zum Verkauf aufzuhübschen." Die Betroffenen brauchten sichere Arbeitsplätze und keine Dumpinglöhne. Dass in SB-Warenhäusern die ver.di-Tarifverträge eingehalten werden, zeigten andere große Player der Branche. Es müsse wieder Ruhe bei real,- einkehren, anstatt die Beschäftigten weiter zu gängeln.

"Mit einem neuen Investor, der eine motivierte Belegschaft schätzt und auf eine sichere Zukunft mit Tarifverträgen setzt, kann das gelingen", sagte Nutzenberger.

Die Gewerkschaft hatte schon vor geraumer Zeit dem Management vorgeworfen, das Unternehmen auf Kosten der Belegschaft sanieren zu wollen. Nach der Tarifflucht des SB-Warenhauses real,- und der angekündigten, drastischen Lohnabsenkung rief ver.di die 34.000 Beschäftigten schließlich zu bundesweiten Streiks auf.

"Es ist unverschämt, von den Beschäftigten zu verlangen, dass sie die Managementfehler der Vergangenheit durch derartige Einschnitte und unverhältnismäßige Lohnkürzungen bezahlen", erklärte Nutzenberger. „Wir wollen keine Dumpinglöhne, wir kämpfen für Löhne, von denen man leben kann!"

ver.di berichtet über eine Eintrittswelle seit der Aufspaltung des Unternehmens.

"Die Erwartung ist klar: Unsere Kolleginnen und Kollegen wollen einen rechtsverbindlichen Tarifvertrag für die ganze Belegschaft durchsetzen. Dazu haben sie einen langen Atem", so Nutzenberger.

Wenn nicht jetzt, wann dann: Organize now!

Je mehr wir sind, desto besser: Gebt uns Rückendeckung in eurem eigenen Interesse – für einen angemessenen Tarif für alle real,- Beschäftigten!

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